5
Aug
2008

Morgenstund...

Vorteile hat so ein Streit am Morgen keine. Okay man ist außergewöhnlich schnell wach, aber von putzmunter kann keine Rede sein. Wütend beginnt man den Tag und fängt erst an, diesen zu genießen, wenn die Sache aus der Welt „organisiert" wurde (was meistens bedeutet, dass ich ihm meine Meinung aufzwänge und auch kein Aber erlaube). Eskimo hat den Plan, um 6.45 Uhr aufzustehen. Ein guter Plan, wie ich finde, denn ich liebe die Schadenfreude, die ich habe, wenn ich neben einem Menschen liege, der früher aufstehen muss als ich. Weil Eskimo ein Ingenieur ist, klingelt der Wecker (mit Lichteffekt und Sound) pünktlich auf die Sekunde. Natürlich werde ich auch wach, denn dieses Ungetüm ist vermutlich im zweiten Weltkrieg als Nachttisch-Bombenalarm konstruiert worden, damit Else und Franz es auch noch rechtzeitig in den Bunker schaffen. Es klingelt also und Eskimo rührt sich. Eine kleine Kuschelei, da klingelt Hörsturzwecker ein zweites Mal. „Ah, der Herr snoozed erst noch eine Weile". - Was ich persönlich okay finde und selber mache, niemand kann verlangen, dass ein Mensch, der plötzlich aus dem Schlaf gerissen wird, direkt das warme Bett verlässt. 2x Snooze im 5-Minutern-Abstand ist absolut notwendig und ein Garant für einen guten Tag. Ich kuschel mich an den Eskimo und döse weg, mit dem Wissen, dass noch ein 3. Alarm kommt. AH! Es ist soweit. Aber ob Eskimomann wohl aufsteht? Nein. Stattdessen wird das Snoozen auf 8 (in Worten acht!!) Mal erhöht, so dass eine Frau Settergren nicht nur hellwach, sondern auch hochgradig genervt ist. Eskimo wäre nicht Eskimo, wenn er diese Frechheit nicht noch zu toppen wüsste: „Ich glaub ich nehme nen Zug später!" Bitte, was? Latent aggressiv gestimmt durch mehrmalige Weckattacken koddere ich ein bisschen herum. (ein bisschen ist hier Auslegungssache) Eskimo – aufgrund seines fortgeschrittenen (ich sage nicht hohen) Alters mutig genug, Widerworte zu geben – pöbelt zurück. Ich ziehe mir die Decke über den Kopf und kann nicht mehr verstehen was er sagt. Merke aber, dass Braunkopf in Richtung Badezimmer verschwindet, immer noch pöbelnd selbstverständlich. Unter der Dusche wird vermutlich nicht nur der unfreundliche Monolog fortgeführt, sondern auch noch ein Rachefeldzug ausgeklügelt. Diesen bekomme ich, erneut im Land der Träume, in voller Härte zu spüren: LICHT AN!!! Unvorbereitet! Mieses Höllenschwein! Ich tauche wieder ab und stöhne nur noch ein: „das kann doch jetzt nicht wahr sein!" und akzeptiere die Situation tapfer wie ein Krieger, der im Sterben liegt. Eskimo zieht sich an – was natürlich auch nicht gerade leise von statten geht – und als er in seinen Schneeschuhen, seinem Robbenfellparka und seiner Mütze vor dem Bett steht, muss ich wohl so niedlich ausgesehen haben, dass es sogar doch noch ein Abschiedsküsschen gab. GUTEN MORGEN, SONNENSCHEIN!

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