12
Aug
2008

Das Radfahren

Optimal:

radfahrer

Non plus ultra (weil die beiden von oben in alt):

radfahren


Sehr traurig.

radfahrer1

Wie weit ist schweigen von ignorieren entfernt? Und was ist letztendlich schlimmer?

Muttertier

Was mir heute auffiel

Ich sitze im Bus und hoffe, dass der Stau vor der Kackkreuzung sich in Nullkommanichts auflösen wird, damit ich live bei der Ziehung der Lottozahlen vor dem heimischen TV sitzen kann und gehe zum Tausendsten Mal meine Pläne durch, die ich mit all dem schönen Geld umsetzen werde. Also den eigenen Fussballklub, den will ich auf jeden Fall, weil ich eine Chefin inmitten von durchtrainierten Testosteronmonstern einfach unglaublich cool finde (ich denke an Cameron Diaz!) und ich endlich mein versiertes Insiderwissen aus vergangenen Tagen vor laufenden Kameras preisgeben könnte, aber lassen wir das… natürlich kriegen meine Freunde und meine Familie auch ein Milliönchen ab und dann zeige ich allen, die es verdient haben, den - uns nicht umsonst von der Natur geschenkten – Mittelfinger und verpisse mich still und heimlich und schreiben meinen Blog dann from the middle of nowhere sitzend unter einer Palme mit klassischem Strohhut. Aber was ich eigentlich sagen wollte (das muss ich endlich mal lernen, nicht immer so abzuschweifen)… im Bus sitze ich also und werde ständig aus meinem Tagtraum gerissen, weil ein ziemlich hässliches kleines Kind ständig den Schnulli aus der Karre wirft und die Mutter damit zur Weißglut treibt. Selbst ich Schabenmutter (ähäm) weiß, dass man den Schnulli nicht vom Boden aufhebt, selbst in den Mund steckt und dann wieder dem Kind das Mäulchen stopft, oh NEIN. Weil wir Großen nämlich andere Bakterien, eine andere Flora im Mund haben als diese kleinen Quälgeister und mal ehrlich, zeigt mir EINE halbwegs normale Mutter, die den Busfußboden ablecken würde – denn nichts anderes ist es. Da hört bei mir die Kinderliebe dann schon auf, dabei weiß ich nicht mal, wo sie überhaupt angefangen hat. Und genau der Gedanke brachte mich dazu, darüber nachzudenken, wie unfair das Kinderkriegen ist. Man kann einen Wagen Probe fahren, Schuhe nackt in den heimischen vier Wänden einlaufen und wenn sie quetschen, wandern sie zurück, man kann Espressomaschinen testen und auch diese einfach ohne sich zu erklären wieder abgeben und – ich glaub es kaum – in meinem Supermarkt am Stand fast ne Pulle Wein testen, um dann zu sagen Schrägstrich lallen: „Neee irgendwie find ich den jetzt doch n bisschen pelzig!". Aber wenn man ein Kind kriegt, dann geht das nicht. Man kann ja nicht sagen: „Oh Scheisse, du hast ja rote Haare und ne Hasenscharte, ich glaub auf dich hab ich langfristig gesehen nicht so nen Bock!" oder schlimmer, weil ernst: wenn man sein Kind nicht richtig lieben kann. Man muss das dann akzeptieren und sein Leben mit dem Kind leben, obwohl man es doch gar nicht vorher besser wissen konnte! Ich meine stellt Euch das doch bitte nur einmal vor! Ich denke an die Szene aus „Otto – der Film". Da sagt Ottos Mutter ganz stolz: „isser nich schön, isser nicht wunderwunderschön, und guck doch Heinz, die kleinen Füsse, sind sie nicht schön, sind sie nicht wunderwunderschön?" und dann sagt Heinz: „Na ja… verglichen mit seinem Gesicht!!" Und jetzt mal ernst: ich glaube, wenn es nicht nur die Anonymen Alkoholiker, die Anonymen Spielsüchtigen und die Anonymen Sexkranken gäbe, sondern auch die Anonymen ich-liebe-mein-Kind-nicht-Mütter, dann wären vielleicht nicht schon wieder drei Tote Babies irgendwo im Osten oder sonst wo auf der Welt in Plastiktüten gefunden worden.
Vielleicht sollte ich auch einfach nur weniger Bus fahren. Und mehr an Millionen denken.
Amen.

Herr, vergib mir, denn ich werde sündigen!

Auf dem Baum vor meinem Schlafzimmerfenster wohnt eine Taube. Für Tauben-Verhältnisse ist sie sehr schön. Ihr Gefieder glänzt, ihr Schnabel ist perlmutt und um den Hals hat sie eine schöne rosafarbene Färbung. Ein schönes Tier. Für Tauben-Verhältnisse. Leider wird sie sterben. Einen gewaltsamen Tod. Ich höchstpersönlich werde sie entweder mit Steinen am Kopf treffen, sie mit einer Zwille vom Baum schießen oder sie schlicht und ergreifend erwürgen. Mir egal, ob ich dafür nachts auf diesen scheußlichen Baum mit den scheußlichen Bewohnern klettern muss, danach runterfalle und mir ein Bein breche. Das nehme ich alles in Kauf, wenn es das Viech zum Schweigen bringt. Für immer! Jede Nacht und jeden Morgen gurrt es. Dieses ekelhafte kehlige Geräusch. Würde die fette Taube wenigstens singen wie diese schönen Singvögel, einfach etwas melodisches, etwas das sich wenigstens im Entferntesten anhört wie ein Vogelsong, dann könnte ich das irgendwie noch ertragen. Aber dieses Gurren, manchmal dem menschlichen Schnarchen nicht unähnlich, bringt mich um den Verstand. Dieses Geräusch ist einfach widerlich und es klingt auch oft so leidend, dann irgendwie wieder... geil. Ja ohne Witz, manchmal klingt es, als wäre die Taube geil. Wie so eine arme Katze, die unbedingt begattet werden will, aber keinen Kater zur Verfügung hat. Grauenhaft klingt das! Und diese langsame Steigerung meiner Wut, die ist auf jeden Fall nicht gesund für das Tier. Das ist wie wenn ein Wasserhahn tropft. Man hört ihn, steht auf, dreht den Hahn zu. Setzt sich wieder hin und obwohl der Fernseher läuft, hört man immer noch das plitsch-platsch. Man steht wieder auf und dreht mit aller Kraft. Wartet kurz. Kein Tropfen kommt. Man setzt sich also wieder hin und DA! Ist es wieder... als würde einen dieser Scheißtropfen ärgern wollen. "Haha, ist die doof, wollen wir doch mal sehen, wie oft die noch aufsteht!" Man kann sich nicht auf den Film konzentrieren, man hört nur noch dieses Tropfen. Und so ist es mit der Taube. Und deshalb muss ich sie eliminieren. Und bevor die Tierschützer jetzt alle aufschreien: Nein, ich werde ihr nicht das Singen beibringen. Sie kann es nicht, sie nervt und deshalb muss sie sterben.

Amen.

Kasi Kassette

Wenn Kasi kein Jungenname wäre, würde ich mich Kasi Kassette nennen. Denn heute ist mir eingefallen, nein wurde mir eingefallen, dass ich ja eins bin. Ein Kassettenmädchen. Ich habe das nur vergessen. Ob Superman auch manchmal vergisst, dass er der Superman ist? Und wie fällt ihm die Tatsache, dass er sich in einer Telefonzelle hurtig umziehen muss, um seine Stadt zu retten, wieder ein? Bestimmt durch gute Freunde. So wie meiner einer hier:

Das ist für mich. Ganz allein für mich. Und weil ich das so schön finde, ist es jetzt auch für Euch:

Für das Kassettenmädchen
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