25
Apr
2008

Ich habe mich verliebt.

Ich habe mich verliebt. So richtig. Ich kann nicht aufhören an ihn zu denken und es geht sogar so weit, dass ich mir eine gemeinsame Zukunft ausmale. „Schön!" wird der ein oder andere Leser denken. Andere vielleicht auch „Schön Scheisse!". Aber ich muss leider sagen, es ist eher letzteres. Ich liebe nämlich einen Toten. Um genau zu sein, eine Legende. Nein, nicht Elvis Presley, nicht James Dean… es ist Ian Curtis. Alles begann mit dem Film „Control", den ich stümperhafter- und peinlicherweise sah, ohne überhaupt zu wissen, dass es sich hierbei um eine wahre Begebenheit, eine echte Tragödie handelt. „Das ist ja n flacher Film gewesen… irgendwie langweilig." Aber dann wollte man ja unbedingt den tollen Song aus dem Film hören und dann bemerkte man überrascht: „Wie, die Band gab es wirklich? Wie, das ist alles echt? WIE, der hat sich WIRKLICH umgebracht?" Das ist ja schrecklich! Ich wäre nicht ich, wenn mich morbide und tragische Dinge nicht fesseln würden, also begann ich, mich mit dem armen toten Ian zu beschäftigen. Recherchierte im Internet, sah tausend Fotos und einige Videos, hörte Interviews und verliebte mich Stück für Stück in diesen traurigen und genialen Musiker. Ich werde nicht soweit gehen und wie Chris Crocker mein Kinderzimmer mit Postern tapezieren. Nicht nur, weil es vermutlich schwierig werden würde, Poster von Ian Curtis aufzutreiben und nicht nur, weil ich überhaupt kein Kinderzimmer mehr habe, sondern auch, weil ich das gar nicht verkraften würde. Immer schon wollte ich einen Engländer heiraten, meine Kinder zweisprachig (bzw dreisprachig) aufwachsen lassen… aber es sollte nie sein. Nun habe ich ihn endlich gefunden, meinen englischen Traummann und er ist tot! Da soll noch einmal Jemand behaupten, ich wäre nicht vom Pech verfolgt. Eine Liebe, die nicht sein darf. Und ja, es ist Liebe. Stehe ich doch rein gar nicht auf Männer, die tanzen. Mag ich nicht. Aber wenn mein Ian anfängt, wie aufgezogen mit den Füssen zu trampeln, zu marschieren und dabei seine Arme völlig taktlos und unkontrolliert zu bewegen, wird mir warm ums Herz. Ach wäre ich doch 1979 nicht erst geboren, sondern schon 20 gewesen. Ich wäre Frau Honore geworden und hätte ihn vor seinem schrecklichen Selbstmord gerettet. Ach ich würde so gut neben ihm aussehen... Wir würden in Manchester leben, in diesen häßlichen Arbeiterklassehäusern und ich würde ihm Yorkshire Pudding machen. Und mit ihm Fussball gucken. Aber… geht ja alles nicht. Vielleicht spare ich und kaufe einfach sein Haus in der Manchester Street. Dann kommt er als Geist zu mir und wir haben schmutzigen Sex. Dass das geht, weiß ich seit es den Film „Ghost Spirit" im Fernsehen gab. Alles ist möglich… Ian, ich komme. Und wie ich komme!

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