Der heutige 7. Januar 2010 ist der erste richtig gute Tag im neuen Jahrzehnt. Nein, gut reicht nicht aus. Unvergesslich wichtig, allein schon, weil ich seit langer Zeit endlich wieder so pur und echt Glück empfinde. Und ich weiß, ich werde noch lange an diesen Tag zurück denken, denn er ist der Start in etwas Großes, etwas Neues. Innerhalb von 8 Minuten änderte sich meine komplette Stimmung, meine Körperhaltung und wenn ich in den Spiegel schaue, könnte ich wetten, dass mein Teint viel frischer scheint. Ich bin so glücklich.Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wann ich das letzte Mal vor Glück geschrien und gleichzeitig gelacht und geweint habe, doch heute war es soweit. Und das alles, weil mein Telefon klingelte. Eine unbekannte Nummer, ein Gespräch, das ich eigentlich gar nicht annehmen wollte, aber der Chef meiner Schicksalsabteilung hat seine Karten gut gespielt und so nahm ich ab.
Großartig gemacht, altes Mädchen!!! Ich bin so glücklich. Atemlos, bauchkribbelnd, schwindelig vor Glück!
Und hier kommt für Euch mein Song des Tages! Macht laut!
Dies ist für alle Herzkranken, alle Alleingelassenen - egal ob vorübergehend oder langfristig, alle Nicht-Schwangeren in den Dreißigern, alle einsamen Wölfe, die sich die Nächte um die Ohren schlagen, alle fragenden Lebenskünstler und für alle, die das gerade brauchen:
Dein Liebeskummer, die unmenschlichen Schmerzen in der Seele, die wahnsinnge Verzweiflung:
das alles geht vorbei. An dir. Nicht spurlos. Nicht sofort. Aber du wirst es schaffen. Woher ich das weiß? Hör zu:
Geistesabwesend sitzt du im Auto, fährst über eine rote Ampel, hast völlig untypisch das Radio aus. Schleppst dich nach dem Parken ohne abzuschließen in deine Wohnung. Setzt dich wie in Trance auf die Couch und wagst es nicht, die Augen zu öffen, weil du Angst hast, sofort den grausamen Gedanken in großen Lettern an der Wand zu finden. Die Tatsache, die dich zurückholt in die Realität. Es ist vorbei! Keine Tobereien mehr im Wohnzimmer, keine Engtanzfeten in der Küche, keine ausschweifenden Sexmomente mitten in der Nacht, kein glückliches Einschlafen auf der Couch, keine Gespräche über das Universum und auch keine Radtouren mehr. Keine Urlaube, keine Streitereien, keine Anrufe, keine E-Mails, keine niedlichen Zettelchen. Keine Liebe mehr. Nichts mehr. Dir wird all das innerhalb einer Sekunde bewusst und du weinst. Du weinst laut, du heulst wie ein kleines Kind, rollst dich zusammen, und sehnst dich nach Halt. Doch du bist allein, niemand kann dir helfen, niemand kann für dich dadurch gehen und niemand kann es wieder gut machen. Niemand kann dir den Knopf zeigen, mit dem du all deine Gefühle innerhalb von Sekunden abstellen sollst. Niemand. Nicht mal du selbst.
Du durchläufst verschiedene Phasen, denkst, es wird alles wieder gut, das ist nicht für immer, das kann nicht sein, das darf nicht sein! Ihr ward doch etwas besonderes, sowas kommt nie wieder, ihr hattet eure Geheimsprache, Verständnis ohne Worte. Redest dir ein, dass die andere Seite das doch auch alles sieht,sehen muss, dass man sich nur ein paar Tage, vielleicht Wochen, nicht sieht. Du denkst an Chicago und dass sie singen:
even lovers need a holiday, far away, from each other.
und hältst es für wahr, ja natürlich, denkst du, das ist die Lösung. Danach wird alles gut. Es gibt doch niemanden, der so passt wie ich. Du quälst dich durch die Pause, du fühlst ein Ziehen in der Magengegend, wenn du mitbekommst, dass plötzlich andere getroffen werden, bist rasend vor Eifersucht, verfasst Sms, die du niemals abschickst. Verfasst E-Mails, die ausgedruckt ein ganzes Buch bedeuten würden, doch auch diese bleiben im Entwürfe-Ordner. Du sprichst mit Freunden, du sprichst so oft mit Freunden, dass das Verständnis weniger und dir eine Art Obsession angedichtet wird. Leb dein Leben, die andere Seite tut es doch auch!! Nein, ich will nicht! Ich will nicht loslassen, ich will nicht vergessen. Ich könnte. Vielleicht, in tausend Jahren. Aber ich will nicht! Niemand versteht dich. Gut gemeint wird dir erzählt, wie wenig ihr zusammen gepasst habt, wie wenig Zusammenhalt und Liebe vorhanden war und wie viel gestritten wurde. Du bist doch viel besser dran, ohne die andere Seite. Du wirst doch wieder glücklich und dann richtig. Du bist doch noch jung, das Leben ist doch jetzt nicht vorbei.
Aber deines schon. Du fragst dich ernsthaft, wie du den Tag überstehen sollst. Dir macht es nichts aus, schon morgens um Elf einen Wein zu trinken, du findest es nicht schlimm, mit deinem Pijama mit den kleinen Pferden drauf in den Edeka um die Ecke zu gehen, es interessiert dich nicht, dass deine Haare so fettig sind, dass sie locker zwei Farbnuancen dunkler sind als normal und das Einzige, das du ertragen kannst, ist Musik. Du verbringst die Zeit rauchend, schlafend, weinend. Dein Blick wandert alle 2 Minuten zu deinem Handy und bei jeder Sms, die eintrudelt, zuckst du zusammen. Du drückst pausenlos F5, um deine Emails zu aktualisieren, doch außer Nachrichten besorgter Freunde bleibt dein Postfach leer. Du liest alte E-Mails durch, alte Sms, du riechst an dem T-Shirt, dessen Geruch längst verflogen ist. Du riechst ihn trotzdem deutlicher denn je. Du versuchst krampfhaft, dich an die schönen Momente zu erinnern, Momente, die alles bedeuten. Während gleichzeitig die Momente, in welchen harte doch wahre Worte gesagt wurden, ausgeblendet werden. Alles schlechte wird ausgelöscht, alles gute wird ausgeschmückt, bis du am Ende selbst nicht mehr weißt, was die Realität ist und was nur ein Gebilde deiner so verzweifelt gewünschten Träume ist. Du merkst wie erbärmlich du bist beim Versuch, es dir selbst zu machen und brichst dabei in Tränen aus. Du wertest jeden verdammten Song im Radio, der sonst "nie" gespielt wird und "ausgerechnet jetzt" läuft, als Zeichen dafür, dass ihr wieder zueinander findet. Du hoffst und hoffst und hoffst und dann... dann passiert es:
Du bist müde vom Hoffen und willst eigentlich einfach nur noch, dass es aufhört. Dir ist mittlerweile egal, ob ihr wieder zusammen kommt oder nicht, du willst einfach nur nicht mehr leiden, Frieden haben. Und findest diesen auch. Du kannst wieder schlafen. Nicht seelig wie ein Baby, doch ruhig und ohne Alpträume. Du weinst weder abends noch morgens und schaffst es, dich auf deine Drei Fragezeichen zu konzentrieren. Du kommst in die Schimpf-Phase und erzählst dir selbst, was dir alles wehtat, was du nervig fandst und siehst, dass du vielleicht selbst nicht glücklich warst. Aber nur, um letztendlich doch wieder umzukippen und zu wissen, dass du trotzdem liebst. Du scharst deine Freunde um dich, aber bloss nicht raus gehen, bloss nicht unter Leute, bloss nicht riskieren, die andere Seite zu treffen. Deine Freunde wollen dich mitschleppen, jedes Wochenende lässt du dir eine neue Ausrede einfallen, weil du immer noch nicht so weit bist für den Moment des unverhofften Aufeinandertreffens. Denn niemand würde es verstehen, weil es angeblich einfach schon viel zu lang dauert. Doch in dir läuft ein Prozess ab. Du räumst auf, du erkennst. Du kannst mittlerweile klar denken. Weißt, warum die Beziehung scheiterte, weißt, was falsch lief. Du änderst dich, entwickelst ein anderes Bewußtsein,eine neue Sichtweise, verstehst die andere Seite, siehst dich selbst mit anderen Augen und merkst, dass du das so auch nicht willst. Doch du vermisst. Und wie du vermisst. Doch das Gesicht, abgespeichert in deinem Hirn, verschwimmt, du vergisst den Geruch, du musst dich konzentrieren, um deine Lieblingsmomente auf deiner Festplatte zu laden und deine große Liebe wird fremd. Du willst das nicht, du willst dich wehren, doch allein schaffst du es nicht.
Du gehst wieder unter Menschen, hast tief in deinem Bauch ein Glücksgefühl - nicht oft, aber es zeigt sich wieder - du denkst immer noch an dein Herz und ab und an sticht es, als würde dein Jemand mit einem kleinen Schweizer Taschenmesser dort drin sitzen und gegen das Vergessenwerden anstechen. Kurz inne hältst du in besonderen Momenten, weil nicht mehr die andere Seite sofort angerufen wurde wie früher. Du erfährst, dass die Hälfte, die so lang zu deiner gehörte, ebenfalls glücklich ist und weitermacht und das bestärkt dich, es auch zu tun. Du bist manchmal traurig, weil du immer noch denkst, ihr wärd ein tolles Paar gewesen, nach dieser Pause, nach diesen Erkenntnissen und nach diesem Neuanfang. Du findest es schade, dass es für dich so groß war und keine Chance aufs größer werden hatte. Aber es nimmt dir nicht mehr den Atem, wenn du dran denkst. Du hast sogar noch mal angeklopft, hast versucht, die Tür offen zu lassen und warst kurz traurig über die fehlende Reaktion. Doch du hast dir nichts vorzuwerfen, du hast gekämpft, hast alles versucht und wurdest nicht erhört. Du hast es hin genommen und genießt nun das Bad in der neuen Gleichgültigkeit. Freust dich über dein Glück, freust dich darauf, nach einer heißen Dusche mit deinem Lieblingsduschgel in dein frischbezogenes Bett zu schlüpfen und dich vom Hörbuch berieseln zu lassen. Du freust dich irrsinnig über die Momente, mit Freunden so sehr zu lachen, dass du weinst. Du begeisterst dich wieder für Dinge, die du vernachlässigt hast und immer öfter schmunzelst du, weil du wieder fähig bist, den Typen vor dir an der Kasse niedlich zu finden. Du fühlst dich nicht mehr wie ein Single mit Verpflichtungen, wenn dich Jemand nach einem Date fragt und gewöhnst dich langsam wieder an das Ja-Sagen. Du siehst das Spannende an neuen Leuten, an langen Gesprächen bei einem guten Wein, du siehst den Spaß beim Kickern in der Schanze und auch wenn nichts weiter passiert, ist das für dich ein Riesenschritt in die richtige Richtung.
Und wenn du gerade so richtig im Leben steckst, endlich nicht mehr traurig bist, kommt da Jemand, der dir in die Kapuze greift, dich mit auf eine Schaukel nimmt und dir zeigt, das Leben macht Spaß! Und du weißt:
ich habe es überstanden.
Hier ein Lied zum Weinen, für alle, die noch nicht glücklich sein können:
Und hier ein Lied zum Tanzen, für alle, die es überstanden haben:
Hilflos bin ich, hilflos fühle ich mich, wenn ich dich sehe und immer wieder das Selbe sage.
Wie eine Platte, die unermüdlich ihr Lied spielt, kiingen meine Worte in deinen Ohren.
Blaumeise, ich will dir sagen
Doch du hörst mich nicht. Meine Worte prallen an dir ab wie dünne Holzpfeile an einer Ritterrüstung.
Ich dringe nicht vor in deine Welt, in dein Kopfkino, in welchem du allein sitzt.
Ohne Popcorn, ohne Cola.
Nur du und deine Tränen.
Wie einen Hund an der Leine versuche ich, dich von dem "Pfui" weg zu zerren.
Wie ein großer Stratege versuche ich, dir die Sinnlosigkeit aufzuzeichnen.
Und egal was ich sage, egal was ich schweigend ausdrücke, es hilft dir nicht.
Ich erreiche dich nicht, nichts erreicht dich.
Nicht die Vernunft, nicht die kalten Fakten und auch nicht der beschützende Trost.
Du versinkst in einem Meer aus Tränen, versinkst in deinen Gedanken und vergisst,
dass du selbst momentan dein größter Feind bist.
Und ich kann nichts tun. Ich kann nur bei dir sitzen.
Dich auffangen, deinen Kopf streicheln.
Und dir immer wieder versichern, dass du es schaffst.
Gebetsmühlenartig werde ich immer wieder wiederholen, woran ich fest glaube:
Du wirst ihn vergessen!
Du wirst ihn vergessen, so wie Milliarden Herzkranke vor dir ihren Infarkt vergessen haben!
Du bist nicht allein und wirst es auch niemals sein.
Und um das zu beweisen, schenke ich dir dieses Lied. Es ist nur für dich, Blaumeise.
Es wird dir einen kurzen Glücksmoment schenken, denn du wirst dieses Lied mit seinem wunderschönen Video lieben. Und vielleicht höre ich dich bald singen, während du endlich wieder fliegst:
So I'm making up my mind
Gonna rescue myself tonight
Yeah I'm making up my mind
I'll forget you in time
Oh du böse Zeit, du Diebin.
Verblassen lässt du die schöne Erinnerung,
an die ich mich klammerte wie eine Ertrinkende.
Lass mir doch den Spaziergang in vergangene Tage,
nimm mir nicht die Wärme,
die mich Nacht für Nacht bedeckte,
wenn ich auf meine Reise ging.
Oh du böser Herzschlag, du Schubser.
Jedes Klopfen von dir trägt mich in das Jetzt,
weg von der Vergangenheit, die mir nur mehr wie ein Film vorkommt.
Und nicht wie meine wahrhaft erlebten Erinnerungen.
Lass mir doch die törichte Hoffnung,
nimm mir nicht den Glauben,
der mich Morgen für Morgen weckte,
wenn ich von meiner Reise kam.
Oh du böser Moment, du Retter.
Ich wusste du würdest kommen und verlangen,
dass ich loslasse und vergesse.
Ich habe dich erwartet, wenn auch nicht so rasch,
dein Zeitpunkt war das Irgendwann,
für unmöglich hielt ich dein Erscheinen.
Und weiß nun
irgendwann ist jetzt.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und das Fest der Liebe steht vor der Tür! Ich möchte diese Gelegenheit nutzen und allen ein besinnliches, fröhliches und liebevolles Fest wünschen. Möge es Geschenke regnen, die nicht nur nützlich, sondern einfach schön sind, möge es Menschen geben, die Euch sagen, dass Ihr geliebt werdet und möge es für jeden zarte Küsse unter Mistelzweigen geben!
Streitet Euch nicht, weil der Baum hässlich ist, weil der Liebste es nicht schafft, ihn gerade wirken zu lassen und ihn fast wegsägt, streitet Euch nicht, weil das Essen angebrannt ist und lästert nicht über die Mitglieder der jeweiligen Familie. Vergesst nicht, die Milch und die Kekse für den Weihnachtsmann auf den Tisch zu stellen und vergesst nicht, liebe Menschen anzurufen, mit denen Ihr schon viel zu lang nicht mehr gesprochen habt.
So lasst Euch beschenken, küssen und herzen, denn es ist Weihnachten, das Fest der Liebe!
Nach einem langen Kampf hat die Stute ein letztes Mal all ihren Mut und ihre Kraft zusammen genommen, hat sich aufgebäumt, sich gerade gemacht. Ist über Gräben gesprungen und hat Zäune eingerissen. Zäune, die ihrem Schutz dienen sollten, doch die gegen die Kraft der blinden Hoffnung einrissen wie nasse Taschentücher. Der große Kampf, nur um eine Niederlage einzustecken. Eine Niederlage, die sich als Sieg entpuppte. Denn nun ist sie frei, befreit von dem Pochen, das ihrem Herzen stetig einen falschen Takt gab. Lässt sich glücklich und bereitwillig von der vertrauten Erkenntis in den warmen Stall führen, um sich die Decke der beruhigenden Gleichgültigkeit auflegen zu lassen. Hört dabei auf ihren Herzschlag, der ihr freudig einen neuen Rhythmus durch den Körper jagt. Eine Melodie, die der vermeintliche Sieger mit all seiner Klarheit niemals hören wird.
...und glücklich und zufrieden gehen sie dem neuen Jahr entgegen
dem alten Jahr, mit all seinen Tücken, sagen sie:
ein schöner Rücken kann auch entzücken!