7
Aug
2008

Vom Einschlafen, Verschwinden und der Antwort

Weil ich momentan so schlecht schlafe und wirklich gruseliges Zeug träume, höre ich zum Einschlafen nicht wie sonst eine Bibi Blocksberg Kassette, nein, ich höre zwei. Und wie ich so im Bett liege, versucht, die Geschehnisse der letzten Stunden, Tage, Wochen, Monate in eine kleine schöne Kiste in die hinterste Ecke meines Hirns zu verfrachten, und mit voller Konzentration lauschend, damit ich nicht direkt wieder nach dem Lied einschlafe, fällt mir folgendes auf:

Was ist eigentlich mit Bibi's Bruder Boris passiert?

In den Anfangsfolgen hat Bibi Blocksberg noch einen Bruder namens Boris, den sie regelmäßig verhext und dessen einzige Rolle es eigentlich ist, den meckernden, vorpubertierenden Bruder einer Hexe zu spielen, natürlich nicht ohne sich ungefähr in jeder Folge 32 Mal zu beschweren, weil er nicht hexen kann. Das können ja nur die Frauen... (reicht der Wunsch, hexen zu wollen eigentlich aus, um schwul zu werden?).

Was ist mit dem Bruder passiert? Hat Bibi den weg gehext? Haben die Eltern ihn verkauft? Oder im Portugal Urlaub zu lang aus den Augen gelassen? Studiert er an irgendeinem College in England? Hat er sich schon mit 12 eine neue Identität verschafft, weil er sich für seine Familie so geschämt hat? War der Wunsch, hexen zu können so groß, dass er sich hat umoperieren lassen und sich nun Lory Glory nennt?

Wer es weiß, möge sich bitte melden. Dringend.
Danke für Eure Aufmerksamkeit und gehabt Euch wohl!

Wutanfälle

wieviel Agression darf ein Mensch in sich tragen, ohne als gemeingefährlich zu gelten? Und wieviele Gemeinheiten darf man an einem einzigen Tag denken oder sogar machen? Ich fürchte, wenn ich ein Himmelskonto habe, bin ich - nicht nur durch meine aktuellen geistigen Umnachtungen - gerade etwas ins Minus abgerutscht. Es ist nicht so, dass mein Höllendispo ausgereizt ist, aber in den Miesen bin ich trotzdem... wie siehts aus mit mildernden Umständen (zu mir ist momentan auch niemand nett!!)? Ich habe heute..

- einem Kind in der Karre so fies die Zunge herausgestreckt, dass es angefangen hat zu quengeln. Wenn die Mutter geguckt hat, habe ich immer gelächelt. Die hat bestimmt gedacht, "oh Gott, die sollte keine Kinder kriegen, wenn meins schon beim bloßen Anblick weint."
Gedanken: Ich wollte es richtig zum Heulen bringen, aber ich musste weiter.

- meine Musik aus meinem MP3 Player nicht auf leise gedreht, obwohl mein Sitznachbar mich öfters böse von der Seite angeguckt hat.
Gedanken: Aufs Maul???

- am Jungfernstieg an der Treppe eine Frau mit Absicht etwas geschubst, weil meine Anschlußbahn unten wartete. Die ich natürlich nicht bekam. Dann habe ich laut "Ach fickt Euch!" gesagt und die Putzkolonne fühlte sich angesprochen und ich habe mich nicht erklärt, sondern es im Raum - hier Bahnhof - stehen lassen.
Gedanken: Seid froh, dass ich nichts rassistisches gesagt habe!

- nicht auf die Kollegin im Fahrstuhl gewartet, obwohl ich sie habe kommen sehen.
Gedanken: die fette Kuh sollte eh mal lieber Treppen steigen.

- diverse Anrufe für Frau Oktober (die heisst wirklich so) nicht weitergeleitet.
Gedanken: ich bin nicht ihre persönliche Assistentin und sie soll gefälligst selbst an ihr Scheisstelefon gehen.

- wichtige Tätigkeiten, die extra mit Prio A gekennzeichnet waren, absichtlich liegen lassen.
Gedanken: Na und, stirbt keiner von.

- War ich zu einer Person sehr gemein, aber das wollte ich nicht mal bewusst und als man mir sagte, dass es so wäre, war ich davon überzeugt, dass diese Person es auch verdient hat.
Gedanken: ich liebe dich, aber für heute kannst du sowas von froh sein, dass ich meinen (ohooo) stilvollen Tag hatte und dir nicht wirklich gesagt habe, was mir auf der Zunge liegt!

- beim Italiener einfach den überbackenen Auflauf genommen, obwohl ich noch gar nicht dran war.
Gedanken: ich glaube ich hatte hier gar keinen Gedanken. Das ist einfach so passiert.

- Konfi-Getränke getrunken, die nur für Gäste bestimmt sind. Gedanken: Sooo jetzt trink ich hier mal schön vier Euro pro Fläschchen weg, ihr Asis!

- meiner Kollegin gesagt, dass sie in der Jeans dick aussieht, obwohl sie gerade total stolz ist, weil sie abgenommen hat. Gedanken: Ja genau, ich kann auch ne Nummer größer kaufen und sagen, ich hätte abgenommen.

- die letzten Kekse aufgefressen und keine neuen besorgt. Gedanken: das mache ich jetzt immer so.

- meinen Kaugummi aus dem Fenster gespuckt.
Gedanken: das war schön.

- nicht abgezogen. okay das war ein Witz.
Gedanken: aber das wäre was für morgen...

- keine Fahrkarte gekauft.
Gedanken: wenn die mich jetzt erwischen, raste ich aus.

- den Ersatzautoschlüssel meines Exfreundes in die Alster fallen lassen.
Gedanken: Melodie von "my heart will go on" (Titanic) gesummt

- extra laut im Treppenhaus getrampelt, obwohl ich weiß, dass das neue Baby im Haus schlecht schläft.
Gedanken: nächstes Mal telefoniere ich lautstark.

... der Abend ist ja noch jung.. irgendwas fällt mir noch ein, denke ich.

5
Aug
2008

Morgenstund...

Vorteile hat so ein Streit am Morgen keine. Okay man ist außergewöhnlich schnell wach, aber von putzmunter kann keine Rede sein. Wütend beginnt man den Tag und fängt erst an, diesen zu genießen, wenn die Sache aus der Welt „organisiert" wurde (was meistens bedeutet, dass ich ihm meine Meinung aufzwänge und auch kein Aber erlaube). Eskimo hat den Plan, um 6.45 Uhr aufzustehen. Ein guter Plan, wie ich finde, denn ich liebe die Schadenfreude, die ich habe, wenn ich neben einem Menschen liege, der früher aufstehen muss als ich. Weil Eskimo ein Ingenieur ist, klingelt der Wecker (mit Lichteffekt und Sound) pünktlich auf die Sekunde. Natürlich werde ich auch wach, denn dieses Ungetüm ist vermutlich im zweiten Weltkrieg als Nachttisch-Bombenalarm konstruiert worden, damit Else und Franz es auch noch rechtzeitig in den Bunker schaffen. Es klingelt also und Eskimo rührt sich. Eine kleine Kuschelei, da klingelt Hörsturzwecker ein zweites Mal. „Ah, der Herr snoozed erst noch eine Weile". - Was ich persönlich okay finde und selber mache, niemand kann verlangen, dass ein Mensch, der plötzlich aus dem Schlaf gerissen wird, direkt das warme Bett verlässt. 2x Snooze im 5-Minutern-Abstand ist absolut notwendig und ein Garant für einen guten Tag. Ich kuschel mich an den Eskimo und döse weg, mit dem Wissen, dass noch ein 3. Alarm kommt. AH! Es ist soweit. Aber ob Eskimomann wohl aufsteht? Nein. Stattdessen wird das Snoozen auf 8 (in Worten acht!!) Mal erhöht, so dass eine Frau Settergren nicht nur hellwach, sondern auch hochgradig genervt ist. Eskimo wäre nicht Eskimo, wenn er diese Frechheit nicht noch zu toppen wüsste: „Ich glaub ich nehme nen Zug später!" Bitte, was? Latent aggressiv gestimmt durch mehrmalige Weckattacken koddere ich ein bisschen herum. (ein bisschen ist hier Auslegungssache) Eskimo – aufgrund seines fortgeschrittenen (ich sage nicht hohen) Alters mutig genug, Widerworte zu geben – pöbelt zurück. Ich ziehe mir die Decke über den Kopf und kann nicht mehr verstehen was er sagt. Merke aber, dass Braunkopf in Richtung Badezimmer verschwindet, immer noch pöbelnd selbstverständlich. Unter der Dusche wird vermutlich nicht nur der unfreundliche Monolog fortgeführt, sondern auch noch ein Rachefeldzug ausgeklügelt. Diesen bekomme ich, erneut im Land der Träume, in voller Härte zu spüren: LICHT AN!!! Unvorbereitet! Mieses Höllenschwein! Ich tauche wieder ab und stöhne nur noch ein: „das kann doch jetzt nicht wahr sein!" und akzeptiere die Situation tapfer wie ein Krieger, der im Sterben liegt. Eskimo zieht sich an – was natürlich auch nicht gerade leise von statten geht – und als er in seinen Schneeschuhen, seinem Robbenfellparka und seiner Mütze vor dem Bett steht, muss ich wohl so niedlich ausgesehen haben, dass es sogar doch noch ein Abschiedsküsschen gab. GUTEN MORGEN, SONNENSCHEIN!

1
Aug
2008

Ich habe mir einen Mann gekauft.

Er ist weiss. Und gelackt. Ein richtiger Schönling. Dazu ist er praktisch und schlicht, was seine Schönheit noch unterstreicht. Er heisst Hannes. Und ist ein Schreibtisch. MEIN Schreibtisch.
Ich bin so stolz. Ich habe ihn ganz allein bei Ikea erstanden und wie Frauen so sind, habe ich mir über den weiteren Verlauf unserer neuen Freundschaft keine Gedanken gemacht. Weder darüber, wie ich das schwere Ding ins Auto und wieder hinaus und die Treppe in meine Wohnung hoch bekomme, und noch weniger darüber, wer den schönen Hannes aufbaut.
Während ich im Regen vor meinem Wagen stehe und die Autoschlüssel suche, gehe ich hastig alle Typen in Gedanken durch...
Paul? Neee, der ist sauer auf mich. Andy? Neee, der ist so anstrengend. Timo? der ist ja in Australien... Sam? Hab ich meine Beine rasiert? nein lieber nicht. Max? Uff der bleibt wieder so lang...
Ich widme den Männern meiner Umgebung noch eine kleine Weile und entschliesse mich dann, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Hochmotiviert verstaue ich die Kleinigkeiten, die mir einfach so in den Wagen fielen. Ist das nicht ein Phänomen? Man betritt Ikea mit dem festen Vorsatz, wirklich nur diese eine bestimmte Sache zu kaufen und kommt mit einem vollen Einkaufswagen wieder hinaus. Die machen Gehirnwäsche mit einem, ich vermute ja Scientology dahinter, aber dazu später mehr. Wann später weiss ich noch nicht. Zurück zum Thema.
Irgendwie schaffe ich das Monstrum wirklich hinter die Vordersitze zu klemmen. Ein kleiner Lackschaden ist dabei schon entstanden, aber den sieht man kaum und was stellt der sich auch so eng an meinen Wagen?! Während der Heimfahrt sehe ich die alarmierend hohe Treppe meines Einganges, vor meinem geistigen Auge spielen sich gruselige Szenen ab und ich schiele doch noch mal in mein Adressbuch. Nein Jennie, du machst das jetzt alleine!
Wer ist die Königin? Wer ist der Star? ICH!!!
Geparkt. Glück gehabt. Die Einfahrt ist nicht wieder von der unangenehmen Nachbarin versperrt. Heute ist mein Glückstag, es kann nur gut gehen, es kann nur fantastisch laufen. Bestens organisiert bringe ich die sogenannten Kleinigkeiten in die Wohnung. Ich zögere die Rückkehr zum Auto noch ein bisschen hinaus, indem ich so tue, als wäre wichtige Post zu lesen.
Ok es geht los. Packen wir es an.
Natürlich. Es regnet jetzt in Strömen. Warum auch nicht, stört mich nicht, in zwei Sekunden hab ich Hannes Popannes bereits im Trockenen. Und man ist ja nicht aus Zucker, nüsch woar?! Autotür auf, Hannes hat sich verkeilt. Erinnert mich dunkel an ein bockiges Kind, das nicht aus dem Kindersitz heraus will. Aber wer hier das Sagen hat, merkt Hannes ziemlich schnell. "Und bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt" fällt mir ein und wie gezaubert befindet sich Hannes ausserhalb meines Wagens. Ok tragen kann ich den Tisch auf keinen Fall. Auf gar keinen Fall. Nicht, wenn ich noch Kinder bekommen und aufrecht gehen möchte. Hm vielleicht hätte ich vorher noch die Stilettos gegen Sneakers austauschen sollen, aber dafür ist es jetzt zu spät. "Es gibt keine Probleme, es gibt nur Herausforderungen!" höre ich die Stimme meines alten Chefs. (Wo kommen denn nur die ganzen Stimmen her heute?) So Jennie, hier ist also deine Challenge, nimmst du die Herausfoderung an?! Ja Herr Gott noch mal. Also tragen fällt aus. Aber ich wäre ja nicht ich, wenn ich nicht die absolut grandiose Idee hätte. Der Karton wird einfach Stück für Stück über den Asphalt geschoben und gezogen, bis zur Treppe. Dort schubse ich vorsichtig einfach die eine Seite hoch, um die andere Seite nachzuschieben. (Wer kann mir folgen?)
Der Karton macht verdächtige Geräusche, die ich aber ignoriere.
Ich will mich kurz fassen, da die männlichen Leser eh nur auf mein Scheitern warten... natürlich musste ich scheitern. Aber nicht ganz. Nur halb. Kurz vorm Ziel löst sich nämlich der Karton an der unteren Seite auf (REGEN!!) und die schönen Bretter, Schrauben und die Bedienungsanleitung landen just in dem Moment im Dreck, als ich zum finalen Hochzieh-Move ansetze. Aber wer jetzt denkt, ich hätte mich geärgert, der liegt falsch. Einzeln trägt sich die Last doch gleich viel einfacher. Das Zusammenbauen war ein Kinderspiel, ich würde gern mal wissen, wie die Leute darauf kommen, über Ikea zu schimpfen. Ich habe jetzt schon drei Kommoden und diesen wunderbaren Schreibtisch ganz allein aufgebaut und hatte noch nie auch nur ein einziges Problem.
Und jetzt habe ich Hannes. Endlich habe ich einen Mann in meinem Schlafzimmer. Ich bin so glücklich. Ich bin das glücklichste kleine Mädchen der Welt.

12
Jul
2008

Gedanken zum Lebensjahreswechsel im Petticoat

Nur noch 1x schlafen und mein altes Lebensjahr ist vorbei und mein neues beginnt. Das letzte Jahr mit einer 2 vorn. Wenn ich zurück blicke, habe ich nicht ansatzweise das geschafft, was auf meinem kleinen, schmutzigen, kaum noch zu entziffernden Zettel steht, auf welchem ich mit 15 meine Ziele bis 30 aufgeschrieben habe... Ich habe es dieses Jahr nicht mal geschafft, mich glücklich zu machen. Zuviele schlechte und traurige Dinge haben meinen schönen weißen Mantel, den ich mir jedes Jahr symbolisch neu anziehe, beschmutzt und lassen ihn häßlich und abgenutzt aussehen. Heute Nacht, um Mitternacht, werde ich genau diesen Mantel ablegen. Und ich habe mich entschieden, fürs nächste Lebensjahr keinen Mantel anzuziehen, sondern ein Kleid. Ein knallbuntes Kleid mit Petticoat und kleinen Schleifchen und in eben diesem werde ich durch mein neues Lebensjahr tanzen... Und mich glücklich machen... und das jetztige Jahr, das wird nur eine Erinnerung sein.. .ach die 28... ja das Jahr war nicht so doll... Und all die bösen Altlasten, alles was mich mürbe und traurig machte, wird keinen Fuß in die Tür des neuen Jahres bekommen. Schluß aus vorbei. Welchen Anlass gibt es sonst, außer Silvester, komplett aufzuräumen und sich zur Abwechslung mal mit Tröten und Konfetti selbst zu feiern?! Ich bin so froh, dass trotz Urlaubszeit so viele liebe Menschen die Zeit finden, mit mir zu feiern und so einen gehörigen Krach zu machen, der all die bösen Geister, die sich frecherweise einfach, ohne mich zu fragen, an meine Fersen geheftet haben, zum Teufel jagen wird!

Ohne das Bittere ist das Süße nie so süß - sagte mir mal ein weiser Exfreund. Und er hat Recht. Ach wie freue ich mich auf das Süße, das so unsagbar süß sein muss in diesem Jahr!

Und bevor ich nun schließe mit den Worten

So... celeeebraaate good times come on!

möchte ich noch ein paar Kleinigkeiten loswerden, weil es wichtig sein könnte:

Ich danke dir, mein Bindegewebe, dass du immer noch so straff bist und mir auch in Zukunft ermöglichen wirst, Miniröcke und Shorts zu tragen, ohne dass ich eine Riesenschicht "Sprühstrumpfhose" auftragen muss. Ich danke dir, meine Seele, weil du im Endeffekt alles ausbaden musst, was Bauch und Kopf verkacken. Ah ja, an dieser Stelle: Bauch und Kopf danke ich in diesem Jahr nicht, weil ihr mich kläglich im Stich gelassen habt! Ich danke meinen Fingern, weil sie es immer noch schaffen, meine Gedanken so schnell in die Tastatur zu hämmern, dass ich sie gar nicht wieder verlieren kann. Ich danke meinen Freundinnen, jeder einzelnen von ihnen, weil sie sich immer und immer wieder die selbe Platte in einer Endlosschleife anhören mussten und keine einzige von ihnen versucht hat, mich zu erwürgen. Ich danke dieses Jahr meiner Oma nicht, auch wenn man Omas in der Regel immer dankt, weil sie mich mit ihrer ewigen Fragerei nach Hochzeit und Kindern nicht nur nervt, sondern mich auch jedes Mal so nervös macht, dass ich ein latentes Erstickungsgefühl spüre. "Kind, wenn du nicht bald an die Fortpflanzung denkst, werden deine Kinder behindert... Ticktack, Ticktack!" Ja, dann werde die eben behindert... muss ich sie wenigstens nicht zur Schule fahren, weil der große Bus die abholt. Ich danke der Schlampe von Vemieterin, weil sie den Rückzug meiner Kündigung nicht akzeptiert hat und ich nun endlich gezwungen bin, aus diesem Scheißhaus auszuziehen. Ich danke meinem Arzt, der nicht nur ein offenes Ohr, sondern auch genügend gelbe Scheine für mich übrig hat. Ich danke meinem Bruder, weil er so oft noch mehr Scheisse baut als ich und so die Aufmerksamkeit der Eltern jedes Mal schützend auf sich lenkt. Ich danke den ganzen Bekanntschaften aus vegangenen Zeiten, die mir jedes Mal wieder zeigen wie glücklich ich darüber sein kann, dass ich nicht so bin wie die und deren Leben in Pinneberg oder Norderstedt leben muss. Ich danke meinen Bibi Blocksberg Kassetten und meiner Schlafbrille, weil sie mich beruhigen. Und dann hat auch Vivinox an dieser Stelle ein Danke verdient, weil du immer verlässlich warst, wenn Bibi Blocksberg und die Schlafbrille irgendwie doch nicht helfen konnten. Ich danke meinem Smatz, weil ich wieder überall hinkomme, ohne nass zu werden und es einfach Riesenspaß macht, dich zu fahren. Ich danke meinem Nintendo DS, weil ich mir durch dich nicht nur einreden kann, viel schlauer geworden zu sein, nein auch du bist ein treuer Freund, wenn man stundenlang im Auto vor der Tür des Exfreundes sitzt, um mein Hab und Gut abzuholen. Ich danke der Chaoskiste in meinem Flur, weil ich in ihr jedes Mal doch noch die allerletzte Notzigarette finden konnte - und das jedes Mal aufs Neue. Ich danke demjenigen, der dafür verantwortlich ist, dass ich noch ein bißchen Zeit auf dieser Erde verbringen darf und verspreche, dass ich sie nutzen werde. Ich habe nicht vergessen, dass Morgen alles vorbei sein kann und trage es jeden Tag mit mir herum. Ich habe bestimmt noch tausend Menschen und Gegenstände vergessen, denen ich danken kann, deshalb hier noch mal ein DANKE an alle, die es verdient hätten, an alle, die es erwartet hätten, an alle, die sich hier nicht wiederfinden konnten, an alle, die mich zum Lachen bringen, an alle, die mich auffangen, an alle, die in meiner fetten Zeit immer wieder betont haben, dass ich gar nicht fett wäre, an alle, die meine mentalen Ausfälle und Zusammenbrüche immer wieder ertragen haben und noch an meiner Seite sind, an alle, die sich Freunde nennen und sich nicht mal auf Geburtstagseinladungen zurückmelden, weil ich euch nun ein großes Fuck you schenken kann und das auch ungemein erleichernd sein kann, an all die kleinen Weggefährten, die sich immer mal wieder kurz melden und ein schönes Gefühl hinterlassen - und schlußendlich danke ich einer ganz besonderen Person, dem Eskimo: danke, dass du mir so deutlich gezeigt hast, was ich will und was ich nicht will!!!!

Update, 14:55:
Ich danke dem kleinen Ausländerkind, das gerade einem Geländewagen vor den Kühler rennen wollte, für das ich das frisch gekaufte Sixpack habe fallen und mein Bein anfahren lassen und für das ich mir die Seele aus dem Leib geschrien habe (PASS AUF!!!!!!!), damit es nicht überfahren wird. Noch eine gute Tag am letzten Tag meines alten Lebens. Danke, denn jetzt fühle ich mich wie ein Schutzengel, als hätte ich noch eine großartige Tat vollbracht... Alter, wenn das mal nicht voll geil ist... (geil habe ich übrigens auch schon lange nicht mehr gesagt.) GEIL!

23
Jun
2008

Hornhaut im Herzen

Wenn man zu enge Schuhe trägt, bekommt man in der Regel sehr schmerzhafte Blasen. Das sind kleine Wunden, die wahnsinnig wehtun und relativ viel Zeit zum Heilen benötigen. Wenn sie dann aber verheilt sind, tut es an der Stelle meistens nicht mehr so weh wie vorher, weil sich eine dicke, aber unschöne Hornhaut gebildet hat. Ich raspel die immer weg, weil ja jeder weiß, dass weiche Füsse das A + O sind. Und weil ich finde, dass man weniger empfindsam - fast schon gefühlstaub - an den Hornhautstellen ist.

Was macht man aber mit der Wunde im Herzen? Wie soll man die Hornhaut da wegraspeln? Bleibt das dann einfach so? Ver-horn-hautet?!

3
Jun
2008

23
Mai
2008

Ein Eskimo in L.A.

Gruselig. Es gibt Songs, die verbindet man mit etwas. Es gibt aber auch Songs, die man einfach so mag. So geht es mir mit "I love L.A." von Randy Newman. Ich höre ihn oft. Besonders im Sommer. Warum weiß ich nicht so genau, ich glaube ich mag ihn, seit dem ich damals mit 12 die "nackte Kanone" gesehen habe. Gerade ist mir zum ersten Mal etwas sehr seltsames aufgefallen...

Hate New York City
It's cold and it's damp
And all the people dressed like monkeys
Let's leave Chicago to the Eskimos
That town's a little bit too rugged
For you and me, babe

Ich dachte jawohl ich höre nicht richtig!!! Und dann auch noch dieses machomässige Bellen am Ende... das kenn ich doch auch irgendwoher!!! Wie unheimlich. Können Songs schon eine Verbindung herstellen, die noch gar nicht bestehen kann? Quasi eine Pre-Verbindung? Kann ich anhand von Songs sogar in die Zukunft gucken?
Liegt die Lösung am Ende in L.A.? Taut ein Eskimo letztendlich in L.A. auf?

Fragen und keine Antworten... dafür zum Schluß das besagte Kracherlied:

20
Mai
2008

Liebe geht durch den Magen - deshalb ist meiner leer.

Ich flippe aus. Ich will alles essen. Alles. Häuser, Bäume, Steine, Plastiktüten und von mir aus auch Teelichter. Ich will alles essen, denn ich bin besessen. Ich kann an nichts anderes mehr denken. Was auf der einen Seite gut ist, weil es mich davon abhält, an etwas anderes, nicht weniger schreckliches, zu denken. Aber wie schlimm steht es um einen, wenn man träumt, dass man eine schaumige Kekstorte vor dem Gesicht hat und mit den Händen isst? Und dann aufwacht und verzweifelt daran denkt, dass es weder diese phänomenale Torte, noch irgendwas anderes Essbares in diesen vier Wänden gibt, außer Staub... Und Cola Zero. Mein Bauch... ein stets musikalischer Begleiter. Brachte er anfangs nur ein langweiliges, monotones Knurren, höre ich jetzt schon richtige Melodien heraus. Gestern war ich mir sicher, dass es "Hoch auf dem gelben Wagen" gab. Hoch auf dem gelben Lieferwagen vielleicht? Welcher voll mit Naschis und Nudeln und Kartoffeln und allen Dingen ist, die für mich wie der Apfel im Paradies sind.

Aber ich werde durchhalten. Ich seh einfach zu gut aus, dürr.

Har.

P.s. ich möchte an dieser Stelle betonen, dass ich etwas enttäuscht von der Cola Zero bin. Ich trinke sie jeden Tag... kein Zucker, keine Kohlenhydrate. Und wieso kam am WE, als ich meinem Abgelegten im Club in die Arme lief und er fragte: "Wie.... geht es dir?" nicht auch ein heißer Typ, der mir erst mal filmreif durch die Haare fährt, dem Ex erhaben zuzwinkert und dann das Seil packt, welches uns zu dem über uns schwebenden Helikopter bringt?! Statt dessen sagt man einfach "Ach fick dich" oder gar nichts und rettet sich erst mal aufs Klo. 9002er Scheisse, verdammt noch mal.
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